Mit den Plätzen 23 und 21 bei den Weltcup-Springen in Zhangjiakou zeigt Alvine Holz neue Top-Leistungen im Feld der internationalen Elite. Wie schon bei Olympia stellen Eiseskälte und wechselhafte Winde die Athletinnen vor eine schwierige Aufgabe.
Foto: Deutscher Skiverband
Warm-up beim ICOC
Schon Anfang Dezember reist das deutsche Skisprung-Team der Damen nach China, um in Zhangjiakou – auf der Normalschanze der Olympischen Spiele 2022 – am Inter-Continental-Cup teilzunehmen. Mit dabei ist auch Alvine Holz. Schon im ersten Wettkampf erreicht sie einen hervorragenden 4. Platz – und damit ihr bestes Ergebnis im ICOC! Das Podium, welches an beiden Tagen vor allem durch deutsche Starterinnen dominiert wird, verpasst sie hauchdünn um 0,2 Punkte. Nach einem eher unglücklichen ersten Sprung im zweiten Wettkampf kann sie im zweiten Durchgang noch einige Meter rausholen – und landet schließlich auf einem noch immer respektablen 7. Platz. Damit bot der ICOC einen Gradmesser für den anstehenden Weltcup, der nur wenige Tage später an gleicher Stelle stattfinden sollte. Aufgrund mancher organisatorischer Schwierigkeiten boten die Werktage zum Wektcup leider nur wenige Trainingsoptionen.
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Starke Leistungen – nur mit starken Partnern! |
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Zitterpartie auf dem Balken
Für das dritte und vierte Weltcup-Einzelspringen der Damen herrscht aufgrund starker Vorleistungen im ICOC große Zuversicht im deutschen Lager. Alvine überzeugte bereits in der Qualifikation und sichert sich souverän einen Platz in der ersten Finalrunde. Dort überrascht sie mit einem beeindruckenden Sprung auf 93,0 Meter (K95), der sie vorübergehend auf den 11. Rang katapultiert – eine echte Sensation liegt in der Luft. Buchstäblich. Denn die Winde frischen kräftig auf und es dauert lange bis sie sich in die Spur begeben darf. Ungewöhnlich früh springt sie ab und landet bei nur bei 81,0 Metern. Zuvor bietet die nervenaufreibende “Zitterpartie” den ZDF-Kommentatoren Lena Kesting und Severin Freund die Gelegenheit, Alvine und ihre Leistungen ausführlich vorzustellen. Dabei loben sie nicht nur ihre beeindruckende Entwicklung, sondern auch die Nachwuchsarbeit des WSV. Am Ende belegt Alvine einen respektablen 23. Platz – ein Ergebnis, das Motivation für die Zukunft bietet. Der Sieg geht an Katharina Schmid, gefolgt von Eirin Maria Kvandal (NOR) und Nika Prevc (SLO).
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Live-Kommentar im ZDF
Das ist natürlich auch eine Auszeichnung für den Verein und ein Zeichen, dass dort wahnsinnig gute Arbeit gemacht wird. Wenn du, in Anführungsstrichen, etwas Abseits liegst von den bekannten Stützpunkten und es dann schaffst, jemanden in den Weltcup zu bringen, dann ist das ein super Signal. Dann wird sicher auch dort eine Dynamik entstehen, dass hoffentlich viele Kinder an dei Schanze kommen und es mit dem Skispringen probieren! Severin Freund
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Zweite Chance zur Sensation
Die Dramaturgie des zweiten Wettkampfs erinnert an die des Vortages: Erneut qualifiziert sich Alvine souverän für den Finaldurchgang. Mit einem starken Sprung auf 95,0 Meter liegt sie nach dem ersten Durchgang auf einem hervorragenden 10. Platz. Doch wieder spielt der Wind eine entscheidende Rolle. Trainer Kuttin wartet ab, muss sie jedoch schließlich bei äußerst ungünstigen Bedingungen starten lassen. Mit 84,0 Metern fällt sie auf Platz 21 zurück. Dennoch gibt es Grund zur Freude: Diese Platzierung markiert ihre neue persönliche Bestleistung im Weltcup! In der Gesamtwertung verbessert sie sich auf Rang 24. Besonders bemerkenswert: Unter den deutschen Springerinnen ist Alvine hier aktuell die Nummer vier hinter Katharina Schmid, Selina Freitag und Juliane Seyfarth. Mit ihren konstanten Leistungen übertrifft sie so manche Erwartungen. Beim zweiten Weltcup-Springen in China sorgt Teamkollegin Katharina Schmid erneut für Furore und gewinnt. Auf dem Podium folgen Ema Klinec (SLO) und Lisa Eder (AUT).
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Nächste Station: Engelberg
Alvine, du machst uns sprachlos! Wir gratulieren erneut zu diesen fantastischen Ergebnissen!