Für Alvine Holz geht es immer weiter: Bei ihrem dritten Einsatz im FIS Inter-Continantal Cup – der zweithöchsten internationalen Serie im Skispringen – landet sie mit den Plätzen 8 und 7 zwei sensationelle Resultate. So weit kam eine Skispringerin oder Skispringer vom WSV 1923 Bad Freienwalde lange nicht.
Hochkarätiges Starterinnenfeld in Lillehammer
Als frisch gebackene Deutsche Junioren-Meisterin lieferte Alvine Holz die besten Argumente für einen weiteren Einsatz im Inter-Continental Cup. Diesmal geht es dafür nach Lillehammer, dem eher beschaulichen Austragungsort der Olympischen Winterspiele von 1994. “Überhaupt mal nach Norwegen zu kommen war schon eindrucksvoll und ein echtes Erlebnis”, kommentiert Alvine ihren ersten Besuch im Mutterland des Nordischen Skisports. Sportlich war das Ziel der Trainer ausgegeben, sich wieder einen Schritt zu verbessern. Vor allem in den zweiten Durchgängen sollte sie ihre Leistungen noch einmal steigern. Ohne, dass sie es selbst gern aussprechen mag, liebäugelt sie insgeheim aber mit einer Platzierung in den Top 15, um auch für den Weltcup startberechtigt zu sein. Angesichts des starken Feldes aus 14 Nationen und namhaften Athletinnen wie Agnes Reisch (GER), Karolina Indrackova (CZE) und Paige Jones (USA) scheint die Top 30 als ein realistisches Ziel.
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“Konnte gar nicht realisieren, dass ich das geschafft habe”
“Ich spürte keinen Druck und konnte ganz locker in den Wettkampf gehen.” Nach den nur zwei offiziellen Trainingssprüngen merkt sie, dass ihr die Schanze liegt. Nach dem ersten Wertungssprung erreicht sie starke 86,0 Meter und liegt auf Rang 8. “Da dachte ich mir: Jetzt hast du eine so gute Ausgangsposition – die willst du gern halten! Nach dem zweiten Sprung konnte ich gar nicht so schnell realisieren, dass ich es dann tatsächlich geschafft habe.” Mit 87,5 Metern bleibt sie als zweitbeste Deutsche auf Rang 8 – und überrascht sich wieder einmal selbst!
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231210 ERGEBNISSE – Inter-Continental Cup Skispringen – Lillehammer (NOR)
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Zu den besten Frauen aufgeschlossen
“Für den zweiten Wettkampf wollte ich mein Ergebnis bestätigen und zeigen, dass der erste keine Eintagsfliege war. Und das ist mir auch gelungen!”, sagt sie erstaunlich nüchtern. Erneut kann sie sich im zweiten Durchgang verbessern: Nach 84,5 Metern gelingen ihr auf der Olympiaschanze (K90) erneut starke 87,5 Meter, womit sie sich sogar auf Platz 7 vorschiebt! Sie übertrifft damit den 2009 von Elisa Gronau aufgestellten Rekord im Inter-Continental Cup um eine Position, wenngleich der Cup zu jener Zeit noch die höchste internationale Serie darstellte und ein fairer Vergleich hier nicht möglich ist. Klar ist aber: Seitdem war eine Skispringerin oder ein Skispringer vom WSV 1923 Bad Freienwalde international nicht mehr so erfolgreich platziert wie Alvine. Noch dazu ist ihre Leistung umso bemerkenswerter, als dass sie die jüngste und auch einzige C-Kader-Athletin in der deutschen Auswahl für Lillehammer ist.
Alvine, wir gratulieren dir zu diesem unglaublichen Erfolg und drücken dir die Daumen für den nächsten großen Coup!