Mit ihren guten Leistungen qualifizierte sich Spezialspringerin Alvine Holz vom WSV 1923 Bad Freienwalde für das European Youth Olympic Festival in Vuokatti, bei dem sich junge Sportlerinnen und Sportler aus 48 Ländern in verschiedenen Disziplinen messen. Kurz vor Abflug der deutschen Delegation beantwortete sie uns drei Fragen.
Das Interview führte Günter Grützner
Was denkst und fühlst du so kurz vor dem ersten Start beim European Youth Olympic Festival?
Ich sitze jetzt hier in München mit dem restlichen deutschen Team am Flughafen und habe viel Zeit um nachzudenken. Ich erinnere mich immer wieder daran, wie ich im November eine E-Mail vom deutschen Skiverband erhalten habe in der es hieß, dass ich als eine von acht Skispringerinnen auf die Longlist für das EYOF gesetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht so genau, was das EYOF ist, da ich mich mit so hochkarätigen Wettkämpfen in Bezug auf mich nicht beschäftigte. Mein Ziel für die Saison war eigentlich nur, mich auf der 90-Meter-Schanze weiterzuentwickeln. Damit kam also ein ganz neues Ziel hinzu, was auch den Druck bei nationalen Wettkämpfen erhöhte. Schließlich musste ich ja vier deutsche Springerinnen hinter mir lassen. Ehrlich gesagt hielt ich das für äußerst schwierig. Durch gute Platzierungen im Deutschlandpokal und die zwei achten Plätze beim Alpencup in Kranj hat es dann jedoch gereicht und ich konnte es kaum fassen, als ich im Februar von der Nominierung erfahren habe.
Was hast Du Dir für Lahti vorgenommen?
Allein mit meiner Teilnahme habe ich mein größtes Ziel eigentlich schon erreicht, aber eine gute Platzierung würde das ganze natürlich noch deutlich schöner machen. Außerdem bin froh, dass mir Corona nicht noch einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, da diese Woche zwei meiner Trainer positiv getestet wurden. Da ich noch nicht weiß, wie viele Teilnehmerinnen es geben wird, ist es schwierig zu sagen, welche Platzierung ich mir ausrechnen kann. Den zweiten Durchgang zu erreichen wäre aber schön. Manche der Springerinnen, wie etwa Nika Prevc, starten bereits im Weltcup, weshalb der Anlauf kürzer sein wird als ich es aus dem Training gewöhnt bin. Dies ist aber auch eine Erfahrung, die ich sammeln kann und ich werde versuchen, einfach ein paar für mich gute Sprünge zu absolvieren.“
Worauf freust du dich am meisten?
Am meisten freue ich mich neben dem Skispringen auf die Umgebung, also die finnische Natur und Kultur und das Zusammenleben mit den anderen Sportlern. Schade ist, dass wir Skispringerinnen und Nordisch Kombinierten nicht wie die anderen Sportarten in Vuokatti wohnen und hier unsere Wettkämpfe bestreiten. Ich hätte es auch sehr interessant gefunden zum Beispiel bei den Eiskunstläufern oder Biathleten zuzugucken.“