Sie zeigt Leader-Qualitäten und führt das deutsche Damen-Quartett zu Bronze! Schon zum Auftakt der Nordischen Junioren Ski-Weltmeisterschaft in Planica brilliert Alvine Holz als stärkste deutsche Skispringerin auf Rang 7. Die zweite WM-Medaille für eine Athletin des WSV 1923 Bad Freienwalde gelingt mit dem Mixed-Team. Weltklasse!
Fotos: Jan-Simon Schäfer
Gute Vorzeichen für Planica
Schon jetzt bot diese Saison viele magische Momente. Mit den Nordischen Junioren Ski-Weltmeisterschaften in Planica Anfang Februar folgte aber erst der wichtigste sportliche Höhepunkt für unsere besten Athletinnen und Athleten. Alvine und Max vom WSV 1923 Bad Freienwalde sind nominiert. Letzterer reist zwar nach Planica, kann sich in der internen Qualifikation jedoch nicht für einen der vier Startplätze empfehlen. Als Ersatzmann unterstützt er das Team abseits der Schanze nach besten Kräften. Er hat noch alle Chancen, im nächsten Jahr bei der JWM dabei zu sein. So richten sich diesmal wieder alle Augen auf Alvine. Auf dem Programm ihrer JWM-Premiere steht ein Einzel-, ein Team- und ein Mixed-Team-Wettbewerb. Die Vorzeichen auf erfolgreiche Wettbewerbe stehen gut: Auf den Schanzen von Planica konnte sie bereits tolle Erfolge feiern.
Fantastischer Einstand
Im Flutlicht starten die Wettbewerbe mit dem Einzelspringen der Damen. Mit hohen Startnummern greifen die Favoritinnen erst spät ins Geschehen ein. Zum erweiterten Kreis der Anwärterinnen auf Medaillen gehört mittlerweile unsere Freienwalderin. Als sie mit 94,0 Metern knapp unterhalb des K-Punkts landet, ist ein erster starker Sprung geglückt. Zunächst liegt sie damit auf Platz 4. Dann kommen mit Tina Erzar (SLO), Julia Mühlbacher (AUT) und Taja Bolaj (SLO) prominente Namen, die sich an die Spitze setzen und ihre Position auch im zweiten Durchgang bestätigen. Alvine behält die Nerven und kann ihre Weite aus dem ersten Durchgang noch um stattliche zwei Meter verbessern. Am Ende wird es ein fantastischer 7. Platz und damit ein gelungener Einstand in die JWM! Als beste deutsche Springerin des Abends ist sie damit auch für die Teamwettbewerbe gesetzt.
Dramatisches Finale
Zwei Tage nach dem Einzel-Wettbewerb steht der Team-Wettbewerb der Damen auf dem Programm. Neben Alvine starten für Team Deutschland Kim Amy Duschek (SK Wernigerode 1911), Anna-Fay Scharfenberg (SC Motor Zella-Mehlis) und Megi-Lou Schmidt (WSV Grüna). Schnell wird klar, dass gegen die slowenischen Damen kein Kraut gewachsen ist. Das DSV-Team hält sich gut auf Platz 2. Anna-Fay kann sich von 86,0 auf 90,0 Meter steigern. Starke Weiten erzielt auch Kim Amy mit 88,5 und 86,5 Metern. Dann heißt es Luft anhalten: Megi-Lou stürzt nach einem Sprung auf 87,0 Meter im zweiten Durchgang leider so schwer, dass sie ärztlich behandelt werden muss. Kurzzeitig wird der Wettkampf unterbrochen. Nach diesem Schock liegt es nun an Alvine Holz, die Medaille festzuhalten. Überragende 94,0 Meter – noch drei Meter weiter als im ersten Durchgang – besiegeln schließlich Bronze! Es sind nur 5,8 Punkte zu Silber, das an starke Japanerinnen geht. Bei der Siegerehrung ist dann auch Megi-Lou wieder dabei und darf mit den anderen um die Wette strahlen.
Alles ist möglich
Gute Chancen auf Edelmetall ausrechnen kann sich das deutsche Mixed-Team bestehend aus der Oberhofer Trainingsgruppe um Adrian Tittel, Anna-Fay Scharfenberg und Alvine Holz sowie dem Schwarzwälder Jannik Faisst. Alle vier sind sie in Planica bereits mit mindestens einer Medaille dekoriert. Lange sieht es so aus, als würde die Gastgeber-Nation erneut die Führung behaupten können. Doch im zweiten Durchgang läutet Johannes Pölz mit einem überragenden Sprung auf die 100-Meter-Marke eine starke Phase von Ski Austria ein. Das Team verweist die bis dahin zweitpatzierte Auswahl aus Deutschland auf Rang drei. Dann der Einsatz von Alvine: Sie springt mit 94,0 Metern noch einen halben Meter weiter als im ersten Durchgang – und hält Deutschland souverän auf Platz 3! Adrian Tittel, der Bronzemedaillengewinner im Einzelspringen, setzt dann mit starken 96,5 Metern einen Haken an die nächste Medaille für den DSV. Grandios!
Gefeiert werden muss später
Mit dem letzten Medaillensprung fällt viel Anspannung von Alvines Schultern ab. Eigentlich wäre es der Moment, die fantastischen Erfolge zu feiern. Doch schon am Abend geht es für sie bereits auf die Heimreise. Ein kleiner Infekt macht sich bereits bemerkbar – sicher auch ein Zeichen so mancher Entbehrung der letzten Zeit. Denn nach Einsätzen im Welt- und Inter-Continental-Cup sowie einem Trainingslager in Vorbereitung auf die JWM liegen bereits anstrengende Wochen hinter ihr. So muss die große Siegesfeier noch nachgeholt werden (und das wird sie auch!). Die Korken knallen ließ dagegen unsere Delegation von Vereinsvorderen, die nach Slowenien gereist ist, um den ersten Start einer Athletin des WSV 1923 Bad Freienwalde bei einer JWM live zu erleben. Und auch wer an den Livestreams die Wettbewerbe verfolgt hat, durfte ebenso beseelt von den wunderbaren Eindrücken aus dem im Flutlicht glänzenden Tal der Schanzen in die neue Woche starten. Einfach magisch!
.
Alvine, wieder hast du Großartiges vollbracht! Wir gratulieren Dir und natürlich dem gesamten deutschen Skisprung-Team zum Gewinn der Nationen-Wertung bei der JWM! Auf diesem Wege wünschen wir Megi-Lou eine gute Genesung und hoffen, dass sie bald wieder mit dabei sein kann.