Unter den Skisprungzentren ist Freienwalde ein Geheimtipp. Doch die Liste an (später) erfolgreichen Athletinnen und Athleten, die hier an Wettkämpfen teilnahmen, trainierten oder einfach gastierten ist beachtlich. Ein Überblick zu den prominenten Gesichtern (#skijumpingfamily) am Papengrund
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Philipp Aschenwald
Bei unserem Sommerspringen im Jahr 2008 gastierte Philipp Aschenwald vom Ski-Club Mayrhofen in Bad Freienwalde. Bei der Skisprung-Junioren-WM 2015 spang er zur Bronzemedaille. Von Nordischen Skiweltmeisterschaften konnte er aus Team-Events bislang drei Silbermedaillen mit nach Hause nehmen. Zusammen mit der österreichischen Mannschaft gelangen Ihm mehrfach Siege im Weltcup.
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Tomasz Byrt
Skispringer vom KS Wisła Ustronianka sind häufig zu Gast in Bad Freienwalde. Eins ihrer vielen Talente war 2008 Tomasz Byrt, der auf unserer heutigen Kurstadtschanze “Helmut Recknagel” (K60) einen neuen Schanzenrekord aufstellte, den er noch bis 2011 hielt. Im Jahr 2012 konnte Byrt bei den FIS-Juniorenmeisterschaften in Erzurum (Türkei) mit dem polnischen Team die Silbermedaillie erringen. Ein dritter Platz beim Continentalcup-Springen in Almati 2010 und später bei einem Weltcup-Springen im finnischen Lahti 2011 zählen zu den zwei bemerkenswerten Erfolgen des 1993 geborenen Schlesiers.
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Adam Cieślar
Der Nordische Kombinierer Adam Cieślar vom KS AZS-AWF Katowice war im Jahr 2008 zu Gast bei Wettkämpfen am Papengrund. Aus drei Teilnahmen bei Winter-Universiaden brachte er insgesamt sechs Gold- und zwei Silbermedaillen mit. Von 2013 bis 2019 startete er im Weltcup.
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Lukáš Daněk
Lukáš Daněk aus Liberec war 2004 Schanzenrekordhalter auf der kleinen K10-Schanze in Bad Freienwalde. 2017 gelang ihm ein 3. Platz bei den Juniorenmeisterschaften der Nordischen Kombinierer im Team (HS100/4×5 Km) in Soldier Hollow (USA). 2018 und 2022 war er Teilnehmer der Olympischen Winterspiele.
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Jochen Danneberg
Auch Jochen Danneberg, der 1976 in Innsbruck olympisches Silber und gleich zweimal die Vier-Schanzen-Tournee gewann, ist heute gelegentlich Gast in Märkisch-Oderland. Als Skisprung-Trainer machte der ehemalige DDR-Spitzensportler Station in Südkorea, den USA, den Niederlanden und in China. Seine Erfahrungen aus aller Welt gibt er heute gern auch unseren Schützlingen bei Wettkämpfen in Bad Freienwalde mit auf den Weg.
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Tino Edelmann
2009 führte Tino Edelmann (geboren 1985 in Annaberg-Buchholz) – zusammen mit Eric Frenzel und Johannes Rydzek – ein längerer Trainingsaufenthalt nach Bad Freienwalde. Edelmann gehört mit insgesamt acht Medaillen bei Nordischen Skiweltmeisterschaften und Olympia-Bronze 2010 in Vancouver zu einer überaus erfolgreichen Generation von Nordischen Kombinierern.
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Eric Frenzel
Mit Eric Frenzel betrat ein späterer Superstar der Nordischen Kombinierer unsere Schanzenanlage am Papengrund. Er gewann sieben olympische Medaillen aus vier Winterspielen, darunter drei goldene, sowie 18 WM-Medaillen. Seine Gold-Bilanz konnte nur Jarl Magnus Riiber übertreffen. Fünfmal in Folge beendete er den Weltcup als Führender der Gesamtwertung.
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Karl Geiger
Beim “Talk unterm Turm” im März 2019 erzählte uns Karl Geiger, dass er als Kind auch bei den Springen in Bad Freienwalde dabei war. Nach intensiver Recherche wurden wir fündig: Sein Name tauchte in einer Meldeliste u. a. zusammen Johannes Rydzek auf – für das Sommerskispringen im Jahr 2002. Seither ist viel passiert: Einmal Silber und zweimal Bronze konnte der Skispringer bei Olympischen Spielen gewinnen. Neun Medaillen brachte er von Nordischen Skiweltmeisterschaften heim, davon fünfmal in Gold. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2023 in Planica gewann er zuletzt Bronze auf der Normalschanze und Gold im Mixed-Team. In der Saison 2019/2020 sowie 2020/21 wurde er Zweiter im Gesamtweltcup, 2020/21 auch Zweiter der Vierschanzentournee.
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Ulrike Gräßler
Mit der Frauen-Nationalmannschaft sprang die aus Sachsen stammende Athletin 2009 auf den Schanzen in Bad Freienwalde. Bei Nordischen Skiweltmeisterschaften gewann sie im gleichen Jahr die Silbermedaille in Liberec und vier Jahre später Bronze mit dem Team in Val di Fiemme.
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Reinhard Heß †
Heß weilte oft in Bad Freienwalde und unterstützte den WSV aktiv beim Aufbau der Schanzenanlage und des Landesstützpunktes. Er war von 1988 bis 1990 Trainer für die DDR-Nationalmannschaft und von 1993 bis 2003 Bundestrainer. Jens Weißflog, Martin Schmitt und Sven Hannawald gehörten zu seinen bekanntesten Schützlingen und brachten ihn ob seiner Erfolge als Trainer den Spitznamen „Goldschmied“ ein.
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Jenny Nowak
Jenny Nowak (SC Sohland) startete mehrfach von 2012 bis 2017 bei Wettkämpfen in Bad Freienwalde. 2020 wurde sie die erste deutsche Meisterin in der Nordischen Kombination. Zuvor konnte sie bei den Olympischen Jugendspielen in Lausanne die Bronze-Medaille gewinnen und wurde kurz darauf Junioren-Weltmeisterin in Oberwiesenthal. 2023 gewann sie im Mixed-Team Silber bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Planica.
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Helmut Recknagel
Wann immer größere und auch manch kleine Veranstaltungen an den Schanzen am Papengrund stattfinden – der WSV 1923 Bad Freienwalde ist froh, mit Helmut Recknagel regelmäßig eine Ikone des Skispringens bei uns begrüßen zu dürfen. Mit seinen drei Gewinnen der Vier-Schanzen-Tournee und der olympischen Goldmedaillie in Squaw Valley 1960 begründete Recknagel die erfolgreiche Ära des DDR-Wintersports. Von 1970 bis 1990 war er Mitglied des NOKs der DDR. Anlässlich seines 80. Geburtstags und seiner Verdienste für den Standort Bad Freienwalde wurde die K60-Schanze 2017 nach ihm in “Kurstadtschanze Helmut Recknagel” benannt.
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Birger Ruud †
Die Anfangsjahre des Skispringens in Bad Freienwalde sind mit dem Namen Birger Ruud verbunden. Überliefert ist, dass der Norweger Ruud – der spätere Olympia-Sieger von 1932 und 1936 – 24 Meter auf der früheren Papengrund-Schanze sprang. Während der deutschen Besetzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg verwehrte sich Ruud, bei offiziellen Wettbewerben anzutreten. Ab 1943 wurde er deshalb im Polizeihäftlingslager Grini bei Oslo inhaftiert. Bei den Olympischen Spielen 1948 in St. Moritz gewann er noch eine Silbermedaille.
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Johannes Rydzek
Neben Eric Frenzel und Tino Edelmann war Johannes Rydzek der dritte im Bunde der Top-Stars, die 2009 unsere Schanzenanlage für Trainingseinheiten nutzten. Der Oberstdorfer konnte ganze vier Medaillen aus drei olympischen Spielen erringen, darunter zwei goldene bei den Spielen 2018 in Pyeongchang. 13 WM-Medaillen und 17 Weltcup-Siege spiegeln die beeindruckende sportliche Zwischenbilanz des Bayers.
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Martin Schmitt
Mit seinen Erfolgen Ende der 90er Jahre führte Martin Schmitt das Skispringen in Deutschland zu einer ganz neuen Popularität. Mit zehn WM-Medaillen, zwei Gesamtweltcup-Siegen und drei olympischen Medaillen mit der Mannschaft gehört er zu den erfolgreichsten deutschen Skispringern. Im Rahmen des Deutschen Schülercups trainierte er 2014 auf den Schanzen in Bad Freienwalde junge Nachwuchstalente.
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Juliane Seyfarth
Seyfarth sprang mit der Frauen-Nationalmannschaft 2009 auf den Schanzen in Bad Freienwalde. Im gleichen Jahr wurde die aus Thüringen stammende Athletin Juniorenweltmeisterin. 2018 nahm sie an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang teil. Als Teil des deutschen Nationalteams gewann sie in den Teamwettbewerben der Nordischen Ski-WM in Seefeld zwei Goldmedaillen.
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Jan Szturc
Der polnische Trainer Jan Szturc weilt oft mit jungen Sportlern aus Wisła in Bad Freienwalde. Auch als Kampfrichter engagiert er sich regelmäßig an unseren Schanzen. Szturc war unter anderem Trainer von Adam Małysz, der seines Zeichens – ähnlich wie Martin Schmitt in Deutschland – einen Hype ums Skispringen in Polen auslöste, von dem auch wir profitieren: Durch die Lage zur Grenzregion ist Bad Freienwalde für Sportler aus Polen ein weithin bekanntes und rege genutztes Skisprungzentrum. Als wichtiger Ansprechpartner hat Jan Szturc einen Anteil an diesem gemeinsamen Zukunftsprojekt zwischen Polen und Deutschland.
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Carina Vogt
Auch Carina Voigt verschlug es einst an unsere Schanzen. Mit der Nationalmannschaft sprang sie 2003 und 2009 auf der K60-Schanze in Bad Freienwalde in einem Wettkampf, den sie mit einem 3. und einem 1. Platz beendete. Beachtlicher sind allerdings ihre Erfolge in den darauffolgenden Jahren: Fünf mal WM-Gold und ihr historischer Olympiasieg von Sotschi 2014 als erste Frau überhaupt in der Geschichte des Wettbewerbs läuteten für das zuvor kaum wahrgenommene Damen-Skispringen eine – hoffentlich! – neue Zeit ein.
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Ulrich Wehling
Gold in Sapporo 1972, Gold in Innsbruck 1976, Gold in Lake Placid 1980 – das ist die beeindruckende Olympiabilanz des Nordischen Kombinierers Ulrich Wehling, der häufig zu Gast ist an unseren Schanzen am Papengrund ist. Wehling war 1974 Weltmeister und 1978 Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaft. Beim Holmenkollen-Skifestival konnte er drei Mal gewinnen. 1976 wurde er mit der Holmenkollen-Medaille geehrt.
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Jakub Wolny
Wolny war bis 2004 Schanzenrekordhalter auf unserer K10-Schanze. Der aus Bielsko-Biała stammende Athlet ist heute Mitglied des starken polnischen Nationalteams. Im Weltcup schaffte er regelmäßig den Sprung in die Top 30 – mit dem Team gelingen ihm in der Saison 2018/19 sogar drei Weltcup-Siege. 2014 wurde er in Val di Fiemme zweifacher Junioren-Weltmeister.
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Vladimir Zografski
Kontinuierlich hat sich Zografski an Weltspitze vorgekämpft – obwohl seine Heimat Bulgarien aktuell über keine nennenswerte Infrastruktur verfügt. So bot auch Bad Freienwalde ihm eine gute Trainingsstation. Nach zahlreichen Top-40-Platzierungen im Weltcup ist er mittlerweile auch weiter vorn zu finden. 2008 hielt der Springer aus dem Rila-Gebirge bei uns kurzzeitig den K60-Schanzenrekord. 2011 wurde er Junioren-Weltmeister.
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